Ein Raum, in dem Stille Worte ersetzt.

Manchmal malen wir etwas –
und erst später erkennen wir,
dass es nicht „etwas“ war, sondern jemand.
Und dieser Jemand kommt nicht von außen,
sondern aus uns.

Dieses Bild entstand aus einem Punkt,
an dem Kraft und Verletzlichkeit
sich nicht mehr widersprechen.
Aus einem Ort,
an dem der Schmerz nicht mehr schreit,
aber auch noch nicht gegangen ist.
Er ist einfach da –
als Hintergrund, als Wissen, als Teil der Welt.

Diese Arbeit ist für die,
die keinen Schutz mehr brauchen,
weil sie selbst zum Schutz geworden sind.

Nicht kämpferisch.
Nicht hart.
Sondern standhaft.

Er versteckt sich nicht.
Greift nicht an.
Rechtfertigt sich nicht.
Er ist einfach – da.

In dieser Gestalt liegt Unparteilichkeit.
Aber nicht aus Kälte,
sondern aus einem Schmerz,
der tief durchlebt wurde –
und den man nicht mehr außen tragen muss.
Er ist innen.
Und er ist – überwunden.

Es fällt mir schwer, dieses Bild in Worte zu fassen.
Denn es ist nicht zum Beschreiben da.
Es ist zum Erkennen da.

Wenn du je gespürt hast,
dass du etwas überlebt hast,
was dich eigentlich zerbrechen sollte –
und du stehst trotzdem noch –
dann weißt du, worum es geht.
Oder um wen.

© Künstlerische Notiz der Autorin zum Werk „Engel A. Der, der geblieben ist“